Daumen hoch für die mobile Impfstation: Der Kreis Wesel und das DRK Niederrhein haben heute in Alpen einen Testlauf durchgeführt
Daumen hoch für den Testlauf: Heute hat der Kreisverband Niederrhein des Deutschen Roten Kreuz gemeinsam mit dem Kreis Wesel am DRK-Standort in Alpen eine mobile Impfeinheit stationiert und rund 130 Mitarbeiter von DRK-Kitas aus dem gesamten Kreisgebiet gegen Covid-19 geimpft. „Wir müssen jetzt Erfahrungen sammeln“, erklärte Krisenstabsleiter Dr. Lars Rentmeister, der vor Ort war, um zu sehen, wie sich das mobile Team schlägt. Ab Ende kommender Woche sollen weitere Teams im Kreis Wesel unterwegs sein.
„Der erste Eindruck ist ganz gut“, zeigte sich Ludger Ferdenhert vom DRK-Kreisverband zufrieden. Getestet wurde die mobile Impfstation heute mit einem Anhänger mittlerer Größe, in dem eine Impfstelle zur Verfügung steht. Ferdenhert verwies aber darauf, dass auch größere Einheiten mit mehr Impfstellen aufgestellt werden könnten. Zusätzlich könne man das nötige Material und Personal auch mit Bussen anreisen lassen, wenn die Gegebenheiten vor Ort, etwa in Kindertageseinrichtungen, Schulen oder Einrichtungen der Wiedereingliederungshilfen, für eine Impfung geeignet wären. Bei dem Testlauf habe man zunächst sehen wollen, wie viel Zeit pro Person eingeplant werden muss und ob Abläufe optimiert werden können. „Wir sind in jedem Fall bereit“, stellte Ferdenhert fest.
Erzieher zeigen große Impfbereitschaft
Als am Dienstag die Einladung zum Impftermin kam, musste Jana Bruns aus Sonsbeck nicht lange überlegen. Die 27-Jährige ist Erzieherin in der Hoppetosse-Kita in Xanten-Vynen und hat gleich zugesagt. Vor Nebenwirkungen hat sie keine Angst, gegen den AstraZeneca Impfstoff hat sie keine Vorbehalte. „Wenn ich damit helfen kann, die Pandemie einzudämmen, dann mache ich das auch“, sagt sie.
In ihrer Kita hätten sich fast alle dafür entschieden. „Es gab einige wenige Kollegen, die lieber warten, bis sie von ihrem Hausarzt geimpft werden können“, sagt Jana Bruns. Das habe aber mit bekannten Unverträglichkeiten zu tun und nicht mit einer generellen Ablehnung.
Zufrieden mit der großen Impfbereitschaft ist auch Ludger Ferdenhert. Etwa 95 Prozent der angeschriebenen Kita-Mitarbeiter hätten eine positive Rückmeldung gegeben.
Krisenstabsleiter Rentmeister rechnet damit, dass das Angebot künftig gut angenommen wird. Er möchte die mobilen Teams „so schnell wie möglich auf die Straße“ bekommen. Allerdings sei das davon abhängig, wieviel Impfstoff zur Verfügung steht – was perspektivisch immer mehr werde. „In unserem großen Kreisgebiet ist der Einsatz mobiler Impfstationen prinzipiell sehr sinnvoll“, findet Rentmeister. Wo Einrichtungen angefahren werden und wo man zentral zum Impf-Anhänger einlädt, werde sich frühestens Anfang nächster Woche zeigen, wenn alle Daten zusammengetragen werden. „Dann muss man sehen, wo Bedarf ist und wo sich der Einsatz lohnt“, sagt Rentmeister.
Impfungen in Altenpflegeeinrichtungen abgeschlossen
Ebenfalls am Freitag hat der Kreis Wesel die aufsuchenden Impfungen in Altenpflegeeinrichtungen mit dem letzten Termin zu Zweitimpfungen abgeschlossen. Insgesamt haben in allen 58 stationären Einrichtungen rund 4.280 Bewohner und 4.630 Mitarbeitende ihre Erstimpfung erhalten. Die Zweitimpfung erhielten rund 3.990 Bewohner und 4.570 Mitarbeitende. Die Differenz ergibt sich durch Krankheitsfälle, sodass Impfungen verschoben werden mussten. Einige Menschen sind verstorben – nicht unbedingt mit oder wegen einer Corona-Infektion.
Quelle: Niederrhein Nachrichten, Verena Schade, 05.03.2021